Café Scientifique Nr. 7: Kunst als Algorithmus des Gehirns?
When |
Jan 19, 2016
from 08:00 PM to 10:00 PM |
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Where | Bernstein-Werkstatt, Bernstein Center Freiburg, Hansastr. 9a, 79104 Freiburg |
Contact Name | Michael Veit |
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Lässt sich der künstlerische Stil von Gemälden und seine Wahrnehmung im Gehirn mathematisch herleiten? Mit dieser Frage beschäftigen sich die Tübinger Wissenschaftler Leon Gatys, Alexander Ecker und Matthias Bethge in ihrer Publikation „A Neural Algorithm of Artistic Style.“ Mithilfe eines sogenannten „Deep-Learning“-Programmes analysierten die Forscher des Bernstein Centers Tübingen Gemälde verschiedener Künstler, um deren individuellen Malstil mit dem Computer von ihrem Inhalt zu abstrahieren und mathematisch zu erfassen. Auf diese Weise gelang es Gatys, Ecker und Bethge nicht nur, einen „künstlerischen Algorithmus“ zu definieren – ihre Reproduktionen des Tübinger Stadtbildes im Stile von Van Gogh oder Monet machten im vergangenen Sommer Schlagzeilen. Albert Baumgarten fasziniert vor allem die individuelle und assoziative Wahrnehmung von Kunst und die Wirkung, die sie auf den Betrachter entfaltet. Diese sei so individuell wie das Kunstwerk an sich, sagt der Galerist. Bedenken bei den Computerinterpretationen von Gemälden hat er vor allem deshalb, weil ihnen jegliche individuell-authentische und vor allem künstlerische Idee fehlt. Daher stellt Baumgarten die grundsätzliche Frage, ob es sich dabei überhaupt noch um Kunst handelt. An diesem Abend beschäftigen wir uns mit der Frage, wie sich künstlerischer Stil definiert und welche (neurowissenschaftlichen) Perspektiven die mathematische Erfassung des künstlerischen Stils für den Betrachter eröffnet.
Kunst als Algorithmus des Gehirns?
Prof. Dr. Matthias Bethge (Bernstein Center Tübingen),
Leon Gatys (Bernstein Center Tübingen) und
Albert Baumgarten (Galerie Baumgarten)
Werkstatt des Bernstein Centers Freiburg
Hansastr. 9a (Zugang über den Parkplatz)
Im Café Scientifique wird der interessierten Öffentlichkeit in entspannter Atmosphäre Wissenschaft nahegebracht. Nach einer kurzen Einführung liegt der Schwerpunkt des Abends darauf, dass sich zwischen der Expertin beziehungsweise dem Experten und dem Publikum ein Dialog entwickelt. Die Veranstaltung richtet sich an die breite Öffentlichkeit. Die Zahl der Sitzplätze ist begrenzt, eine Reservierung ist leider nicht möglich. Der Eintritt ist frei, Spenden sind willkommen.